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Azubis entwickeln Logo für ein eigenes Café

Marketingprojekt in der Konrad-Adenauer-Schule

Ein Logo ist mehr als eine Grafik auf einem Werbeprodukt. Es repräsentiert das Unternehmen und erzeugt eine gewisse Stimmung beim Konsumenten. Eine professionelle Logoentwicklung durch eine Agentur ist häufig sehr kostenintensiv. Jungunternehmer/-innen können sich diese oft nicht leisten. Angehende Hotel- und Restaurantfachleute lernen deshalb die einzelnen Schritte der Entwicklung eines Logos in der Konrad-Adenauer-Schule in Kriftel.

Logo mit Botschaft

Die Auszubildenden begannen damit, ein detailliertes Profil für ein eigenes Café zu erstellen. Denn nur, wer die Besonderheiten seines Betriebes kennt, kann ein treffendes Logo entwickeln. Sie beschäftigten sich zunächst mit der Frage, welches Image das Café transportieren könnte, welche Produkte verkauft werden sollen und welches Alleinstellungsmerkmal im Vordergrund steht. Gedanken machten sich die Teams auch über den Standort und die damit verbundene Konkurrenz, um sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst zu werden. Die angehenden Hotel- und Restaurantfachleute lernten außerdem, dass ein gutes Logo simpel aber unverwechselbar sein sollte, durch Farbe, Form und Schriftart eine Aussage unterstreicht und zeitlos ist. Dilek Proisy und Kevin Stroop haben sich bei ihrem Logo für die Grundfarben Rot und Grau entschieden: „Die Liebe und Leidenschaft, die wir mit unserem Projekt vermitteln möchten, wird mit der Farbe Rot widergespiegelt. Die Farbe Grau bringt etwas Modernes und Zeitloses mit hinein.“ Das Café „The Three Baristas“ hingegen soll Frauen ansprechen. Deshalb hat das „Barista-Team“ für sein Logo keine eckigen Formen, sondern runde und verspielte Konturen gewählt. Auch die Schriftart ist ein Stilmittel, das den ersten Eindruck des Betrachters maßgeblich beeinflusst. Eine Serifenschrift, bei der am Anfang oder am Ende der Buchstaben Schnörkel sind, steht für Seriosität und Tradition. Schreibschrift wirkt freundlich, kreativ und elegant, moderne Schriften eher stylisch und exklusiv. Auf einem Logo muss auch die Größe der Schrift sowie ihre Positionierung genau durchdacht werden. So können beispielsweise zentrierte oder auf einen Halbkreis gesetzte Worte von Weitem interessanter erscheinen als eine linksbündige, gerade Ausrichtung von Buchstaben.

Biozertifizierte Coffee-to-go-Becher

Am Projektende präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihr Marketingkonzept. Ein Team möchte beispielsweise Tische mit Tablets ausstatten, an denen die Musikauswahl individuell gesteuert werden kann. Eine andere Gruppe punktet mit einem durchdachten Lichtkonzept, welches je nach Jahreszeit und anstehendem Motto individuell angepasst werden kann.

Auch hatten die Teams die Aufgabe, ihr neu entwickeltes Logo auf einem Coffee-to-go-Becher zu platzieren. Den begleitenden Lehrkräften Anne Schütz und Katrin Ströhl war es sehr wichtig, dass die Becher nachhaltig geplant oder durch ein Mehrwegsystem umweltschonend angeboten werden können. Auffallend war, dass gleich mehrere Teams biozertifizierte Produkte anbieten möchten.

Die Auszubildenden haben durch das Projekt erfahren, wie vielschichtig der Prozess von der Idee bis zur Entwicklung eines Logos sein kann. Anhand einer klar strukturierten Vorgehensweise stellten sie schnell fest, wie wichtig es ist, fundierte Fachkenntnisse mit Kreativität zu verknüpfen.

Text und Foto: Katrin Ströhl, Anne Schütz

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